Russlands erfolgreichstes Ensemble, das Staatliche Russische Ballett Moskau, ist ab Dezember 2018 erneut in Deutschland zu Gast. Sie präsentieren einen der Klassiker des Balletts – Schwanensee. Unter der Leitung von Wjatscheslaw Gordejew erwartet das Publikum klassisch russische Ballettkunst mit opulenten Bühnenbildern, wunderschönen Kostümen sowie Anmut und Perfektion. Das Staatliche Russische Ballett Moskau begeistert mit perfektionierten Spitzentänzen, virtuosen Pirouetten und federleichten Hebungen!
Entstehungsgeschichte
Seit seiner Gründung 1979 verzaubern die Stars der russischen Ballettszene generationenübergreifend und weltweit ihr Publikum. Hervorgegangen aus der Tradition des Bolschoi-Theaters ist das Staatliche Russische Ballett Moskau seit dreißig Jahren als Tournee-Ensemble erfolgreich und erfüllt eine wichtige Botschafter-Funktion für die russische Kultur.
Gründung durch Irina Tichomirnova
Aus der großen Tradition des weltbekannten Moskauer Bolschoi Balletts ging die Primaballerina Irina Tichomirnova (1917-1985) hervor. Sie studierte zunächst an der Schule des Bolschoi Theaters und stieg umgehend zur Ballerina auf, wo sie zahlreiche Rollen prägte. Irina Tichomirnova wurde an der Seite ihres Gatten Asaf Messerer, der ebenfalls ein herausragender Solist des Bolschoi Balletts war, rasch zu einer einflussreichen Persönlichkeit im sowjetischen Kulturleben und erhielt in dieser Zeit zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem im Jahr 1947 den in der Sowjetunion bedeutenden Stalin-Preis.
Als das Staatliche Russische Ballett Moskau 1979 zunächst unter dem Namen „Moskauer Ballett“ gegründet wurde, konnte sich Irina Tichomirnova ihren persönlichen Traum erfüllen, ein Tournee-Ensemble zu leiten, das als Botschafter der russischen Ballett-Kultur die hohe Schule des klassischen Tanzes weltweit repräsentieren sollte.
Dabei waren die Anfangszeiten durchaus beschwerlich. Es gab kein eigenes Haus und noch nicht einmal eine eigene Probebühne. Beinahe täglich mussten die Tänzer für das Training in andere Säle umziehen. Doch durch den unermüdlichen Einsatz von Irina Tichomirnova konnte sich die aufblühende Ballett-Compagnie bald einen Platz im Olymp der sowjetischen Ballettensembles ertanzen.
Die Aera Gordejew beim Staatlichen Russischen Ballett Moskau beginnt
Der einstige Ballett-Weltstar des Bolschoi Balletts Wjatscheslaw Gordejew ist seit 1984 der künstlerische Leiter des von Irina Tichmirnova begründeten Staatlichen Russischen Balletts Moskau.
Als Wjatscheslaw Gordejew 1984 als Gast-Star bei einer Vorstellung des Moskauer Balletts auftrat, ist es für alle Beteiligten Liebe auf den ersten Blick. Gordejew erinnert sich: „Der Enthusiasmus und der harte Arbeitswille aber auch die ungekünstelte Freundlichkeit der Truppe haben mich sofort tief beeindruckt.“ Kurze Zeit nach seinem Gastauftritt wird er vom Asaf Messerer auf den Wunsch seiner schwer erkrankten Frau Irina Tichomirnova hin gebeten, ihr geliebtes Ballett am Leben zu erhalten und dessen Leitung zu übernehmen.
Die Entwicklung des Ausnahmekünstlers
Wjatscheslaw Gordejew gehört zu den bekanntesten russischen Ballett-Stars. Doch beinahe wäre der 1948 geborene Gordejew gar nicht beim Ballett gelandet. Seine Eltern hatten eigentlich eine militärische Karriere für ihren einzigen Sohn vorgesehen. Nur durch Zufall hörte er von Aufnahmeprüfung für die Moskauer Ballett Akademie und konnte sich dort gegen 600 Bewerber durchsetzen.
Aufgrund seines großen Talents und seiner enormen Bühnenpräsens erhielt der junge Wjatscheslaw Gordejew unmittelbar nach seinem Abschluss an der Ballett Akademie ein Angebot des berühmten Bolschoi Balletts. Schon nach seinen ersten Auftritten galt Gordejew dort als äußerst vielversprechender Tänzer, auf den auch bald das Moskauer Fachpublikum aufmerksam wurden. Bei anschließenden Auslandstourneen schaffte Gordejew dann auch den internationalen Durchbruch.
Gordejew erweiterte sein Repertoire ständig und entwickelte einzigartige Charaktere. Beispiele dafür sind: Die Nussknacker-Puppe und den Nussknacker-Prinzen, den Prinzen Desiré in „Dornröschen“, den Spartakus im gleichnamigen Ballett, sowie den Romeo in „Romeo und Julia“ und viele andere.
Gordejew – Mehr als nur ein Ballett-Star
Nach der Beendigung seiner Tänzer-Karriere widmet sich der ehemalige Ballett-Star ganz seiner leitenden Rolle beim Staatlichen Russischen Ballett Moskau. Unter seiner Führung und mit seinen einzigartigen choreographischen Vorstellungen, etabliert sich ein Ballett-Ensemble mit künstlerisch und technisch höchsten Ansprüchen. Mit großem Einsatz aller Beteiligten wird das Repertoire immer weiter ausgebaut und Gordejew und sein Ensemble schaffen es mit klassischem Ballett immer wieder Menschen aller Altersklasse zu begeistern.
Seit dreißig Jahren gehen wir auf Tournee, um die wichtigste Mission unseres Theaters zu erfüllen: Das Publikum an die besten Werke der choreographischen Weltkultur und der großen Russischen Schule des klassischen Balletts heranzuführen.
Wjatscheslaw Gordejew – Ballett-Weltstar und Trainer des Staatlichen Russischen Balletts Moskau
Das Staatliche Russische Ballett Moskau und seine Besetzung
Nur die besten Tänzerinnen und Tänzer schaffen es in Gordejews Ensemble. Mit dem Staatlichen Russischen Ballett Moskau auf Tournee sind erneut preisgekrönte Stars wie Anna Shcherbakova, Dmitry Kotermin, Shiori Fukuda. Anna Shcherbakova wurde erst im Dezember 2017 mit dem Titel „Honored Artist of the Russian Federation“ vom russischen Präsidenten ausgezeichnet, Dmitry Kotermin ist Preisträger des Ballettwettbewerbs Arabesque und die gebürtige Japanerin Shiori Fukuda wurde unter anderem mit dem 1. Preis beim Yokohama Ballettwettbewerb ausgezeichnet.
Aber auch neue Sterne am Balletthimmel gehören zu Gordejews Mannschaft. Die aktuell jüngste Tänzerin stammt aus Japan: Asuka Ichimura ist gerade einmal 19 Jahre alt. Bereits mit 16 Jahren war Ichimura zum ersten Mal mit dem Staatlichen Russischen Ballett Moskau auf Welttournee.
Begleitet und trainiert wir das vierzig Tänzer und Tänzerinnen umfassende Ensembles von Olga Kokhanchuk. Kokhanchukist ist stolze 74 Jahre alt und kann bereits auf eine internationale Karriere als Prima Ballerina zurückblicken. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters ist sie eine der gefragtesten Trainerinnen des klassischen russischen Balletts und festes Mitglied im Gordejews Compagnie.
Schwanensee
Zum Repertoire des Balletts zählen vor allem die Werke von Peter Tschaikowski. Mit Schwanensee wird in dieser Saison wieder ein wahrer Klassiker zum Besten gegeben. Ein Jahr nach Tschaikowskis Tod, wurde durch Marius Petipa (1. und 3. Akt) und Lew Iwanow (2. und 4. Akt) zu Tschaikowskis Komposition von Schwanensee endlich auch eine ebenbürtige Choreographie erschaffen, die sich bis heute behauptet.
Wjatscheslaw Gordejews bewegt sich mit seiner Schwanensee Inszenierung sehr nah an der ursprünglichen Version von Petipa und Iwanow. Seine opulente Inszenierung ist geprägt durch das Können, die Professionalität und Leidenschaft seiner enthusiastischen Tänzerinnen und Tänzer.
Handlung
Die Geschichte erzählt von dem Prinzen Siegfried, der am Vorabend seines 21. Geburtstages einen Schwarm wilder Schwäne beobachtet und sich entschließt auf die Jagd zu gehen. Zuvor ermahnte ihn die Mutter am morgigen Tag auf dem dafür veranstalteten Ball eine Gemahlin zu erwählen. Als der Prinz zum Schuss ansetzt, verwandelt sich der anmutigste der Schwäne in eine wunderschöne Frau. Es ist das junge Mädchen Odette, das vom Zauberer Rotbart in einen Schwan verwandelt wurde und nur durch den Schwur ewiger Treue und ehrlicher Liebe befreit werden kann.
Der Prinz verspricht diesen Schwur zu leisten. Doch Rotbart hat das Paar belauscht und verhindert das Auftauchen von Odette auf dem Ball und schleust stattdessen seine Tochter Odile in Gestalt der (nun schwarzgekleideten) Schwanenkönigin auf den Ball ein. Die Täuschung gelingt und als Rotbart den Betrug enthüllt, eilt der von Entsetzen gepackte Siegfried zum See. Dort trifft er im letzten Akt auf die echte Odette und auf den bösen Zauberer Rotbart. Ein finaler Kampf um die wahre Liebe beginnt.