Ende 2018 kam die Ausnahmekünstlerin Katie Melua mit einem stimmungsvollen Wintersong-Programm nach Deutschland. Begleitet wurde sie dabei von einem 23-köpfigen Vokalensemble aus Meluas Heimatland Georgien, dem Gori Women’s Choir. Es war bereits das zweite musikalische Aufeinandertreffen dieses außergewöhnlichen Gastspiels, nachdem sie bereits 2016 zusammen auf Tournee waren. Und auch diese Tour stand ganz im Zeichen der atmosphärischen Einstimmung auf die kalte Jahreszeit. Auf dem Programm standen sowohl Interpretationen traditioneller Volkslieder als auch Eigenkompositionen.
Katie Meluas Werdegang
Am 16. September 1984 kam Ketevan Melua, wie „Katie“ mit richtigem Vornamen heißt, in der damaligen Sowjetrepublik Georgien auf die Welt. Weil ihr Vater der Familie im Schatten des georgischen Bürgerkrieges einen besseren Lebensstandard ermöglichen wollte, bewarb er sich weltweit bei Kliniken. Nachdem er ein Jobangebot am Royal Victoria Hospital in der nordirischen Hauptstadt Belfast erhielt, zog Familie Melua 1993 nach Irland.
1997 zog es die Meluas wieder einmal in die Ferne. Von Belfast verschlägt es sie direkt nach London. Diese Entscheidung ist für Katie richtungsweisend, denn dort besuchte sie die Brit Performing Arts & Technology School.
Bei einem Vorsingen entdeckte der Produzent und Komponist Mike Batt die junge Katie Melua und nahm sie bei seinem Plattenlabel Dramatico unter Vertrag. Zusammen mit Batt arbeitete Melua an ihren ersten drei Alben und komponierte einen Teil ihrer Stücke selbst. Typisch für die Songs von Katie Melua sind Gitarren- oder Streicherbegleitungen, die ihre Stimme stets im Vordergrund lassen. Melua möchte mit ihrer mit Jazz-, Blues- und Folkelementen angereicherten Musik an ihr Vorbild Eva Cassidy anschließen.
Katie Meluas Durchbruch beginnt
2003 erscheint Meluas Debütalbum „Call Off the Search“ und belegte im Januar 2004 Platz 1 der britischen Charts und wurde in Deutschland erst im April 2004 veröffentlicht. In mehreren Ländern wurde es mit Doppelplatin ausgezeichnet. In Großbritannien erreichte es mit 1,8 Millionen verkauften CDs sechsfach Platin.
Kurz darauf folgt schon ihr zweites Album „Piece By Piece“, mit dem Katie Meluas internationaler Durchbruch begann. In ihrer Heimat landete Melua sofort auf Platz 1 der Charts und auch in Deutschland und dem größten Teil von Europa erreichte sie hohe Chartplatzierungen. Es folgten zahlreiche Awards (Echo, Brit Awards) und eine Tour durch Amerika.
Melua, die sich 2010 nach einem Burnout für längere Zeit aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, entdeckte zuletzt ihre alte Heimat Georgien musikalisch für sich in neuartiger Weise. 2013 veröffentlichte sie ihr Album „Ketevan“, das nach ihrem georgischen Vornamen benannt ist.
2016 nahm sie mit dem Gori Frauen-Chor ihr siebtes Studioalbum „In Winter“ zum Teil auf Georgisch auf und schlug so eine musikalische Brücke zwischen Ost und West.
Aus Heimatverbundenheit heraus reifte in ihr der Wunsch, auf Spurensuche zu gehen, um beide musikalischen Welten zu vereinen: 2016 ging sie bereits mit dem Gori Women’s Choir auf eine gemeinsame Tour und auch in diesem Jahr konnten wir erneut dieser einzigartigen Symbiose lauschen.
Das Winteralbum
Bereits zur Adventszeit 2016 veröffentlichte Superstar Katie Melua ihr „In Winter“-Album und feierte damit riesige Erfolge. Der enorme Anklang bei den Fans führte nun zu einer Neuauflage des Albums, welches neben dem Original-Set einen Mitschnitt eines gemeinsamen Konzertes von Katie Melua und dem Gori Women’s Choir aus dem Berliner Admiralspalast präsentiert.
Auf georgischem Terrain entsteht das selbstproduzierte, sakral angehauchte Konzeptalbum „In Winter“ als eine Mischung aus Selbstgeschriebenem, neuen Arrangements traditioneller Stücke, wie „O Holy Night“ oder „Shchedryk“ (bekannt als „The Little Swallow“), sowie Coverversionen.
Zwei Jahre hat Katie Melua an ihrem neuen Album „In Winter“ gearbeitet. Die Idee dahinter war ein Album „inspired by coming home to Georgia“. Es ist eine musikalische Reise in das Land, das sie mit neun Jahren verlassen hat.
Tour
Meluas Tour aus dem letzten Jahr war eine Neuauflage von 2016. Bereits vor zwei Jahren stand sie gemeinsam mit dem 23-köpfigen Gori-Frauenchor aus Georgien auf der Bühne, der auch auf der aktuellen Tournee wieder mit von der Partie ist.
Aber Katie Melua präsentierte dem deutschen Publikum nicht nur Winter- und Weihnachtslieder, sondern auch moderne Songs aus ihrer ursprünglichen Heimat. Laut bejubelt von den georgischen Fans im Publikum wurde die Ankündigung des Popsongs „Tu Ase Turpa Ikavi“, im Original von der georgischen Popsängerin Veriko Turashvili. Katie singt in ihrer Muttersprache, abwechselnd mit dem Chor, während die Gitarre wieder für leichte Untermalung sorgt.
Neben den zehn Live-Versionen von „In Winter“ wurde die letzte Tour durch weitere Performances ergänzt. Mit dabei waren selbstverständlich Meluas gigantischer Welthit „Nine Million Bicycles“, aber auch Songs wie Simon & Garfunkels „Bridge Over Troubled Water“ oder Blacks „Wonderful Life“.
Gori Women’s Choir
Der 23-köpfige Chor The Gori Women’s Choir hat die Tradition des mehrstimmigen georgischen Gesangs aufrechterhalten und ist dafür von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden.