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Das Parfum – Ludwig Wicki

Die Geschichte eines Mörders

Das Parfum Filmszene

Die Filmkonzerte sind ein besonderes Highlight der NDR Radiophilharmonie Reihe Ring Pops. In dieser Abonnementreihe begibt sich das Orchester in die Welt von Film, Jazz und Swing und enthält vier Konzerte in jeder Saison – darunter das Format Live to Projection. Dabei spielt das Orchester unter einer Leinwand, auf der parallel der jeweilige Film zu sehen ist. Dieses außergewöhnliche Format gab es bereits zu Der Herr der Ringe oder Matrix und wird im Frühjahr 2016 mit der Deutschlandpremiere von Das Parfum fortgesetzt. Patrick Süskinds Roman wurde von Tom Tykwers verfilmt, der die Filmmusik zusammen mit Musikern wie Johnny Klimek und Reinhold Heil komponiert hat. Von der Uraufführung von Das Parfum – Live to Projection auf dem Krakow Film Festival war der Produzent begeistert und bekannte: „Wenn ich die Wahl hätte, wäre dies der einzige Weg, wie mein Film in Zukunft aufgeführt würde.“

Das Parfum erzählt vom Leben des Mörders Jean-Baptiste Grenouille. Er kommt ohne eigenen Körpergeruch auf die Welt, besitzt jedoch einen sehr ausgeprägten Geruchssinn und die Fähigkeit, Gerüche zu erfassen, zu analysieren, zu speichern und zu neuen Duftkompositionen zu verarbeiten. Sein Ziel ist es, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden und die Menschen zu beherrschen. So wird er durch die Herstellung eines außergewöhnlichen Duftes zum Mörder junger Frauen.

Das Parfum – Live to Projection

Im April und Mai 2016 findet die Deutschlandpremiere von Das Parfum – Live to Projection im Großen Saal des Landesfunkhauses Hannover statt. Dirigent des Filmkonzertes ist der Schweizer Ludwig Wicki. Neben der NDR Radiophilharmonie wirken auch der Mädchenchor Hannover sowie die Herren des Knabenchors Hannover mit. Die Solistin des Stücks ist Anna Bürk (Sopran).

Werdegang Ludwig Wickis

Ludwig Wicki wurde 1960 im Kanton Luzern geboren. Die Eltern des Schweizer Komponisten, Dirigenten und Posaunisten führten in seiner Geburtsstadt eine Landwirtschaft, Wicki selbst studierte Posaune sowie Chorleitung und Orchesterdirektion. Er war von 1980 an neun Jahre lang Posaunist im Luzerner Sinfonieorchester und ist Gründungsmitglied der San Marco Bläser sowie des Philharmonic Brass Quintetts Luzern. Seit 1989 ist er Professor für Kammermusik und Posaune an der Hochschule Luzern, seit 2004 zudem Dozent für Dirigieren an der Hochschule der Künste Bern und seit 2007 außerdem Studienleiter für Blasmusik Direktion an beiden Hochschulen.

Wicki verfolgt als Dirigent verschiedene Stile – vom Gregorianischen Choral bis zu neuer Musik. Zu seinem Repertoire gehören neben Werken der Spätromantik und des Impressionismus ebenso Kammerenembles und zeitgenössische Kompositionen. 2007 wurde ihm der Anerkennungspreis der Stadt Luzern verliehen.

Als Posaunist und Dirigent wirkt er regelmäßig bei Fernseh-, Radio- und CD-Aufnahmen mit. 1999 gründete er das 21st Century Orchestra, das sich besonders der Filmmusik widmet. Als künstlerischer Leiter führt er mit dem professionellen Orchester spezielle Filmmusik Konzerte auf – für diese arbeitet er unter anderem mit den Filmkomponisten Randy Newman, Martin Böttcher und Howard Shore zusammen.

Im Jahr 2008 führte er als Dirigent des 21st Century Symphony Orchestra die erste komplette Live-Aufführung der Filmmusik zum ersten Film der Herr der Ringe Trilogie auf. Für diese Weltpremiere unter dem Namen The Fellowship of the Ring hatte er die Leitung, ebenso für den zweiten Teil der Live-Aufführung der Trilogie im März 2009 und dem dritten Teil im Februar 2010. Das Orchester zu dem Film „Das Parfum“ dirigierte er bei der Uraufführung auf dem Krakow Film Festival und übernimmt auch die Direktion bei der Deutschlandpremiere im Frühling 2016.

Das Parfum – die Geschichte eines Mörders

1738 wird in Paris auf dem Fischmarkt ein ungewöhnliches Kind geboren: Jean-Baptiste Grenouille. Seine Mutter versucht ihn zwischen den stinkenden Abfällen zu verstecken, um ihren unerwünschten Sohn später mit den Fischresten wegzuspülen. Passanten werden jedoch auf das Baby aufmerksam und Grenouilles Mutter wird festgenommen und hingerichtet. Jean-Baptiste wächst im Waisenhaus auf, wo er sich zum Außenseiter entwickelt, da die anderen Kinder Angst vor ihm haben. Er kann kaum sprechen, besitzt aber einen extrem ausgeprägten Geruchssinn.

Er arbeitet zunächst bei einem Gerber, hat aber bald andere Pläne. Bei einem Besuch in Paris nimmt er einen bis zu diesem Zeitpunkt nie wahrgenommenen Geruch wahr – den Duft eines jungen Mädchens. Er bringt sie jedoch ungewollt um und merkt schnell, dass mit dem Tod auch der faszinierende Geruch verschwindet. Er macht es sich zum Ziel, einen Weg zu finden, um diesen Duft zu konservieren und wird von dieser Gier während der nächsten Jahre angetrieben. Durch seinen ausgeprägten Geruchssinn überzeugt er einen alternden Parfumeur von seinem Talent und lernt von ihm, wie man Parfum herstellt und Düfte konserviert. Sein Meister erklärt ihm jedoch, dass der Duft von Lebewesen nicht zu einer Essenz destilliert werden kann, erzählt ihm aber auch, dass in der Stadt Grasse andere und neue Methoden angewendet werden.

Jean-Baptiste macht sich sofort auf den Weg in das Mekka der Düfte und lernt dort die Kunst der Enfleurage, mit der man den Geruch jeglichen Materials festhalten kann. Auf dem Weg stellt er fest, dass alles um ihn herum riecht, er selbst aber völlig geruchlos ist. Er entwickelt die Obsession, Grüche von anderen Menschen festzuhalten – vornehmlich von jungen, hübschen Mädchen – um daraus einen Duft zu kreieren, der dazu führen soll, dass auch er sebst gut riecht und die Menschen ihn mögen.

Die folgenden Wochen sind geprägt von vielen Morden junger Mädchen, die die Bevölkerung in Angst versetzen. Der Mörder ist Jean-Baptiste, der den Duft der Frauen konserviert und gesammelt hat. Nachdem zunächst ein falscher Mörder festgenommen wurde, kommt man Grenouille auf die Schliche und verurteilt ihn zum Tode. Bei seiner Hinrichtung trägt er jedoch das Parfum, das er aus den Essenzen der Mädchen zusammengestellt hat und der die Menschen dazu bewegt, alles um sie herum zu vergessen. Plötzlich wird Grenouille geliebt und für unschuldig erklärt. Er merkt jedoch schnell, dass die Macht des Parfums die Menschen nicht dazu bringt, ihn um seiner selbst willen zu lieben, sondern nur aufgrund seines Duftes. „Das Parfum“ zeigt, wie ein Mensch auf der Suche nach Liebe und Akzeptanz in der Gesellschaft zum Mörder wird und alles dafür geben würde, dazuzugehören.

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