In der Barnerstraße in Altona befindet sich die Fabrik Hamburg und gilt als das erste und wohl bekannteste Kultur- und Kommunikationszentrum in Deutschland. Sie wurde 1971 von zwei Privatleuten, Horst Dietrich und Friedhelm Zeuner, in dem Gebäude einer ehemaligen, ca. hundertfünfzig Jahre alten Maschinenfabrik gegründet.
Lesen Sie in diesem Artikel alles über die Geschichte der Fabrik Hamburg!
Fabrik Hamburg: Die Geschichte eines Kulturgebäudes
Seit dem 25. Juni 1971 ist die Fabrik in Hamburg-Ottensen, einem Stadtteil im Bezirk Altona, ein bestehendes Kulturzentrum. Der Maler Horst Dietrich und Architekt Friedhelm Zeuner haben dieses in dem Gebäude einer ehemaligen Maschinenfabrik gegründet. 2012 hat Horst Dietrich, Träger des Max-Brauer-Preises 1993, die Leitung der Fabrik an Ulrike Lorenz übergeben. Besonders einzigartig ist das Gebäude aus der Gründerzeit aufgrund seiner außergewöhnlichen Architektur: ein hoher, kirchenschiffartiger Raum mit einer Holzträgerkonstruktion und umlaufenden Galerien in den zwei Stockwerken, die einen Blick auf das Geschehen in der Halle ermöglichen. Architekt Friedhelm Zeuner erhielt für den Umbau den Architekturpreis des Hamburger Senats. Als Denkmal der Industriegeschichte findet sich über dem Einlass ein alter Lastkran. Ein Feuer in der Nacht auf den 11. Februar 1977 ließ die Fabrik bis auf die Grundmauern abbrennen, wurde aber 1979 nach dem alten Vorbild und unter Verwendung von feuerfestem Bongossi-Holz wieder aufgebaut. Heute ist die Fabrik Hamburg bekannt für Kinder- und Jugendarbeit, Pädagogik und Politik, Lesungen und Diskussionen, Theater und Konzerte aller Art.
Die Fabrik Hamburg hat es sich auf die Fahne geschrieben, Kunst und Kultur vom Sockel elitärer Unberührbarkeit herunterzuholen, sie greifbar und begreifbar zu machen. Das Motto der frühen 70er Jahre „Kultur für alle“ wurde in der Fabrik Hamburg erstmalig und adäquat umgesetzt. Ihr Erfolgsgeheimnis blieb nicht lange geheim und so entstanden in vielen europäischen Ländern in den Folgejahren Kulturzentren nach ihrem Vorbild. Das Spektrum der Fabrik-Aktivitäten ist breit gefächert. Tagsüber agiert sie als Treffpunkt für die Kinder und Jugendliche aus Altona, die hier neben Rat und Hilfe bei Problemen vielfältige Anregungen für Freizeitaktivitäten bekommen wie beispielsweise Bastel- und Werkaktivitäten, Kochen und Backen, Sport und Spiele. In den Arbeitsgruppen – Töpferei und Fotogruppen – kommen auch Erwachsene nicht zu kurz, um ihre Kreativität zu entdecken und durch Selbsttun und Selbsterfahrung ein besseres Verständnis für Kunst und Kultur zu entwickeln.
Zum abendlichen Veranstaltungsprogramm mit Musik, Theater, Lesungen, Diskussionen und Ausstellungen kommen Besucher aus ganz Hamburg und Umgebung. Viele berühmte Künstler und Interpreten standen schon in der Fabrik Hamburg auf der Bühne. Dazu zählen beispielsweise Mikis Theodorakis, Chris de Burgh, Miles Davis, Gil Evans, die Blues Brothers, Meat Loaf, Herbie Hancock, Etta James, Eric Burdon, Chet Baker, Henry Rollins, Ten Years After, Sergio Mendes und Lucinda Williams.