Über das Benefizkonzert
Die Stadt Antakya liegt in der Provinz Hatay an der Südostküste der Türkei. Besser bekannt ist die Stadt als das antike Antiochia, das sowohl in der griechischrömischen Geschichte als auch in der Bibel Erwähnung findet. Apostel Paulus hat in Antiochia eines der fünf Patriarchen des Christentums gegründet. Die Stadt ist somit ein wertvoller Schmelztiegel und gleichzeitig Heimat für Menschen aller drei großen Weltreligionen. Auch als Handelsmetropole hat die Stadt über viele Jahrhunderte mit einer enormen kulturellen Vielfalt die Geschichte der Region geprägt und prägt sie bis heute.
Leider gehört Antiochia mit seiner historischen Bausubstanz zu den Städten, die am heftigsten von dem Erbeben Anfang Februar 2023 betroffen waren – nahezu die gesamte Stadt liegt in Trümmern und in der Region sind tausende Opfer zu beklagen. Die Aufräumarbeiten kommen bei dieser großen Katastrophe leider nur sehr langsam voran.
Auch das erste und einzige Symphonieorchester und sein Chor sind nicht verschont geblieben. Vier seiner Mitglieder kamen bei der Naturkatastrophe ums Leben und fast alle Instrumente sind zerstört worden. Aufgeben war für die Musiker:innen aber zu keiner Zeit eine Option. Sie möchten Kraft schöpfen aus der Musik und gleichzeitig dem kulturellen Erbe der historischen Stadt gerecht werden. Mit einer Benefiz-Konzerttour durch verschiedene Städte in Deutschland und Frankreich soll nun das Weiterbestehen des Hatay Academy Symphony Orchestra gesichert werden. Die Erlöse der Auftritte kommen dabei ausschließlich dem Wiederaufbau des Orchesters und der einzigartigen Kulturlandschaft in Antakya zu Gute. Unter anderem sollen die Instrumente ersetzt werden, die beim Erdbeben nahezu vollständig verschüttet wurden.
Das Orchester wurde im September 2019 von Ali Ugur gegründet und besteht aus 65 Mitgliedern die alle akademisch ausgebildete professionelle Musiker:innen sind. Neben klassischer Musik gehören anatolische Stücke ebenso ins Repertoire wie Kompositionen aus der jüdischen, christlich-orthodoxen, muslimischen aber auch alevitischen Kultur oder Lieder aus dem orientalischen sowie europäischen Sprachraum.
Auch in Hannover wird das Orchester die Bandbreite seines musikalischen Könnens unter Beweis stellen.