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Chöre in Norddeutschland

Viele Menschen singen gern – manchmal beim Autofahren, manchmal unter der Dusche. Und einige gesangsfreudigere unter uns haben es sich zum Ziel gesetzt, mit ihrem Gesang nicht nur die eigenen Ohren zu verwöhnen, sondern auch die ihrer Mitmenschen. Gerade jetzt, in einer Zeit in der die Jacken dicker und die Sonnenstunden weniger werden, in der Weihnachten schon fast vor der Tür steht und sich Gemütlichkeit im Alltag breit macht, ist es besonders schön, den friedvollen Klängen verschiedener Chöre zu lauschen. Chöre gibt es jedoch in Norddeutschland viele – hier erfahren Sie von den interessantesten unter ihnen – vom Kirchenchor bis zur A-Capella-Gruppe. Lesen Sie nach über ihre Besonderheiten, Zusammensetzungen und bevorstehenden Konzerte. Ob A Cappella, Kammerchor, Rundfunk- oder Knabenchor, Vokalisten haben mit ihren Stimmen viel zu bieten. Dabei ist Chor aber nicht gleich Chor – jedes Ensemble ist unterschiedlich besetzt und zeichnet sich durch unterschiedliche Merkmale aus. So sind Kammerchöre zum Beispiel Vokalensembles in kleiner Besetzung mit zwischen 20 und 40 Personen, wobei auf jede Tonlage mindestens drei Personen kommen. Der Begriff „Kammerchor“ geht von einem hohen musikalischen Niveau aus. Eine weitere Bezeichnung für ein Vokalensemble ist die A Cappella Formierung. Sie beruht vollständig auf der menschlichen Stimme und ist mit Mund-Artisten besetzt, die vollständig ohne Instrumente auskommen. Knabenchöre sind, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, ausschließlichen mit Jungen besetzt. Im Gegensatz zu gemischten Chören, in denen die Alt- und Sopranstimmen meist von Frauen gesungen werden, werden diese Positionen hier von heranwachsenden Jungen circa bis zu ihrem 14. Lebensjahr übernommen. Für die tieferen Tenor- und Bassstimmen werden von Männerstimmen gesungen, die meist ehemalige Sängerknaben des jeweiligen Chores sind. Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten beheimaten oft ihren hauseigenen, zum Sender gehörigen Rundfunkchor, der aus professionellen Sängerinnen und Sängern besteht und meist eine sehr hohe Stellung in der Musiklandschaft des jeweiligen Bundeslandes hat. Sie treten sowohl als eigenständiges Ensemble auf als auch in Zusammenarbeit mit dem zur Rundfunkanstalt gehörigen Orchester. Das Hugo-Distler-Ensemble ist ein seit den 1980er Jahren bestehendes Ensemble in Lüneburg, das von Erik Matz geführt wird und aus 35 Sängerinnen und Sängern besteht. Die musikalische Prägung des Kammerchors ist angelehnt an die seines Namensgebers Distler, der die Einflüsse der musikalischen Tradition des 17. Und 18. Jahrhunderts in einen Zusammenhang mit der Musik der Gegenwart gesetzt hat. Die Auftritte des Kammerchores finden hauptsächlich a cappella statt und haben ihm im Laufe der Jahre einigen Ruhm eingebracht: mehrere Preiskrönungen und Siege in Wettbewerben machen den Lüneburger Chor zu einem der besten 10 Chöre deutschlandweit.

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Best of Jazz

Um 1900 entwickelte sich die Musikrichtung Jazz in den Südstaaten der USA, überwiegend hervorgebracht von Afroamerikanern. Keine andere Musikrichtung hat sich im Laufe der Zeit so vielfältig verändert: vom New Orleans Jazz über Swing und Bebop bis hin zu Free Jazz und Jazz Fusion. Und auch heute geht die Entwicklung weiter: zu den zeitgenössischen Ausprägungen gehören beispielsweise Jazz-Rap oder Electro-Swing. Wir stellen Ihnen aktuelle und klassische Best of Jazz Alben und einzigartige Jazzmusiker vor. Genießen Sie unseren Best of Jazz und hören Sie auch gern mal rein… Haben Sie Lust auf etwas Best of Jazz bekommen? Werfen Sie einen Blick auf die aktuelle NDR Jazz Saison. Es erwarten Sie spannende Konzerte mit außergewöhnlichen Projekten! Snarky Puppy ist ein Musiker-Kollektiv aus den USA, welches 2004 vom Bassisten der Gruppe, Michael League, in Texas gegründet wurde. Die Band umfasst ca. 40 ständig wechselnde Mitglieder und tritt weltweit mit immer wieder neuen Besetzungen auf. Snarky Puppy hat bereits mehrere Grammys gewonnen und wurde 2015 im Readers Poll vom US-amerikanischen Jazz-Magazin Down Beat als beste Jazz-Band ausgezeichnet. Frank Sinatra (1915-1998) war ein US-amerikanischer Sänger, Entertainer und Schauspieler und zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Popmusik des 20. Jahrhunderts. Er trug die Spitznamen Ol’ Blue Eyes und The Voice – aufgrund seiner charakteristischen Stimme. Für seine schauspielerische Leistung wurde er mit einem Oskar und für seine musikalischen Erfolge mit diversen Grammys ausgezeichnet. Außerdem erhielt er die Presidential Medal of Freedom und die Goldene Ehrenmedaille des Kongresses. In seiner 60-jährigen Karriere zeigte er eine bemerkenswerte Fähigkeit, seinen Reiz zu erhalten und seine musikalischen Ziele trotz oft gegensätzlicher Trends zu verfolgen. Er begann seine musikalische Laufbahn während der Swing-Ära der 1930er und 40er Jahre, definierte die Sing Ära der 40er und 50er Jahre entscheidend mit und schaffte es auch während der Rock-Ära, die in der Mitte der 50er Jahre begann, weiterhin Zuhörer anzuziehen. Seine Alben wurden mehr als 150 Millionen Mal verkauft, zu seinen erfolgreichsten Hits gehören Strangers in the Night, My Way und New York, New York. Zu den Best of Jazz gehört auch Anthony Dominick Benedetto, der 1926 in New York geboren wurde und bereits mit zehn Jahren seinen ersten Gesangsauftritt hatte. 1944 wurde er von der Armee eingezogen und war von 1945-1946 mit der US-amerikanischen Infanteriedivision in Deutschland stationiert, wo er unter dem Künstlernamen Joe Bari mit verschiedenen Militärorchestern auftrat. Zurück in den USA vertiefte er seine musikalische Ausbildung, die bereits während der High School begann. 1949 verpflichtete ihn die Sängerin Pearl Bailey für ihr Vorprogramm und Benedetto wurde von Bob Hope entdeckt, der ihm den Künstlernamen Tony Bennett zuschrieb. 1950 erhielt er einen Plattenvertrag bei Columbia Records und wuchs rasant zu einem der populärsten Sänger der USA. Bis heute ist Bennett ein erfolgreicher Jazzsänger mit über 50 Millionen verkauften Platten und 19 Grammys. Lady Gaga wurde 1986 unter dem bürgerlichen Namen Stefani Joanne Angelina Germanotta in New York geboren. Sie ist Sängerin, Songschreiberin und Schauspielerin und gehört mit über 150 Millionen verkauften Tonträgern, einem Golden Globe und sechs Grammys zu den erfolgreichsten Künstlern der Gegenwart. Mit dem Album Cheek to Cheek zeigt die verrückte Popsängerin, dass sie auch anders kann: im Vergleich zu ihren restlichen Veröffentlichungen handelt es sich dabei um ein Jazz-Album. Dass sie dieses Genre genauso erfolgreich meistert wie die Popmusik, zeigt der Erfolg der Platte – 2015 wurde Cheek to Cheek mit dem Grammy in der Kategorie Best Traditional Pop Vocal Album ausgezeichnet und erreichte Platz 1 der Billboard-Charts. Der indonesische Jazzpianist Joey Alexander wurde 2003 in Denpasar, Bali geboren. Sein Vater führte ihn früh an die Musik heran und bereits mit sechs Jahren konnte das musikalische Wunderkind nach Gehör die Jazzsammlung seines Vaters spielen. Seine Eltern erkannten sein Talent und wollten ihm den Kontakt zu anderen Musikern ermöglichen. Daraufhin zog die Familie nach Jakarta. Mit acht Jahren spielte Joey Alexander auf einer Veranstaltung der UNESCO, bei der auch der berühmte Musiker Herbie Hancock anwesend war und den Jungen ermutigte, sich ganz auf Jazz zu konzentrieren. Mit elf brachte er im Jahr 2015 sein erstes Album My Favorite Things heraus, das es gleich in die Charts schaffte. Seit 2014 lebt Alexander mit seinen Eltern in New York. Diana Krall ist eine kanadische Jazzpianistin und wurde 1964 in Nanaimo, British Columbia geboren. Ihre Familie war sehr musikalisch und Krall lernte bereits mit vier Jahren Klavier zu spielen. In der High School war sie Teil einer Jazzband und studierte anschließend Musik am Berklee College of Music in Boston. Nach drei Semestern ging sie nach Los Angeles, wo sie ihr Klavierspiel perfektionierte und auch das Singen für sich entdeckte. 1990 ging sie nach New York, wo sie 1993 ihren Durchbruch mit dem Album Stepping Out schaffte und einen Plattenvertrag bei GRP Records erhielt. Seitdem ist Diana Krall in der Jazzszene erfolgreich und wurde mit mehreren JUNO Awards und Grammys ausgezeichnet. Charles Lloyd (1938 in Memphis, Tennessee) ist ein Tenorsaxophonist und Flötist des Modern Jazz. Mit seiner Mischung von Jazz, Blues, Rock und Folk Music schaffte er es als erster Jazzmusiker, auch das junge Rock-Publikum zu begeistern. Während seiner Karriere arbeitete Lloyd immer wieder mit anderen Jazzgrößen zusammen, darunter B. B. King und Keith Jarrett. Bei The Marvels handelt es sich um eine amerikanische Soulband, die aus drei Frontsängerinnen, einem dreistimmigen Bläsersatz und einer groovenden Rhytmusgruppe mit Hammond-Orgel besteht. Mit ihren temporeichen und authentischen Songs lassen sie die Soul-Ära der 50er und 60er Jahre wieder aufleben. Der US-amerikanische Jazz-Saxophonist Jimmy Greene wurde 1975 in Bloomfield, Connecticut geboren. Sein Vater spielte ebenfalls Saxophon und war Amateur-Songwriter. Er führte seinen Sohn im Kindesalter an das Instrument heran und kaufte ihm mit sechs Jahren sein erstes Altsaxophon. Mit acht Jahren erhielt er professionellen Unterricht und wurde von seinem Musiklehrer im Alter von 15 dem legendären Saxophonist Jackie McLean vorgestellt, der ihn während seiner High School Zeit unterrichtete und mit dessen Ensemble er sein Debütalbum aufnahm. Nach seinem Studium zog Greene nach New York, um im Sextett von Avishai Cohen zu spielen. 2012 kam seine Tochter Ana im Alter von sechs Jahren beim Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School ums Leben. Nach einer langen Phase der Trauer und Verarbeitung brachte Greene 2014 sein achtes Studioalbum Beautiful Life heraus – eine Hommage an das Leben seiner Tochter. Gregory Porter wurde 1971 in Los Angeles geboren und ist Schauspieler, Komponist sowie Jazz- Soul- und Gospelsänger. Sein Markenzeichen ist eine Ballonmütze über einem Schlauchschal, der seinen Kopf verdeckt – mit Ausnahme des Gesichts. Ursprünglich strebte Porter eine sportliche Laufbahn an. Er hatte ein Football-Stipendium für die San Diego State University, musste seine Karriere aufgrund einer Schulterverletzung jedoch beenden. Danach begann er, in Jazzclubs zu performen und sang 1999 in der Besetzung der Broadway-Show It Ain’t Nothin’ But The Blues. Seinen Durchbruch schaffte er 2010 mit dem Debütalbum Water. Porter thematisiert in seinen Liedern unter anderem die Rassenproblematik in den USA. In den vergangenen Jahren hat er einige erfolgreiche Platten herausgebracht und ist regelmäßig zu Gast auf vielen Festivals – 2011 und 2014 auch beim Elbjazz-Festival in Hamburg. Für seine musikalische Leistung wurde Gregory Porter bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem Grammy und einem Echo. Der israelische Jazztrompeter und Komponist Avishai Cohen wurde 1978 in Tel Aviv geboren und ist nicht mit dem gleichnamigen israelischen Jazzbassisten zu verwechseln. Schon als Zehnjähriger war Cohen Teil einer Big Band und trat als Jugendlicher gemeinsam mit dem Young Israel Philharmonic Orchestra auf. Er studierte am Berklee College of Music in Boston und brachte 2002 sein Debütalbum The Trumpet Player heraus. Es folgten weitere Alben und Kompositionen mit diversen Künstlern. Er ist nicht nur als Solokünstler, sondern auch mit seinen Geschwistern in der Band 3 Cohens erfolgreich. Die Familienband wurde 2014 mit dem Kritiker-Proll der Jazzzeitschrift Down Beat in der Rising Star Kategorie Jazz Group ausgezeichnet. 2012 erhielt Avishai Cohen den Preis in der gleichen Kategorie für Trompete. Kamasi Washington wurde 1981 in Los Angeles geboren. Der erfolgreiche Tenorsaxophonist lernte erst mit 13 Jahren das Saxophonspielen, hatte zuvor aber bereits diverse andere Instrumente gespielt. Er besuchte die Hamilton High School Academy of Performing Arts und studierte anschließend Musikethnologie an der University of California in LA, wo er in der Jazzformation Young Jazz Giants spielte und mit ihnen 2004 ein eigenes Album herausbrachte. Er veröffentlichte im Selbstverlag regelmäßig Musik und machte sich als Sideman einen Namen – auch in anderen Genres. Zu hören ist er unter anderem bei Kendrick Lamar oder Flying Lotus. Sein Debütalbum The Epic erschien 2015 bei dem Label Brainfeeder und ist fast drei Stunden lang. Unterstützt wird Washington von einer zehnköpfigen Band, einem zehnköpfigen Chor und einem 32-köpfigen Orchester. Billie Holiday (1915-1959, geboren als Elinore Harris), auch bekannt unter dem Namen Lady Day, ist eine der bedeutendsten US-amerikanischen Jazzsängerinnen. Ihr Leben war geprägt von Gewalt und Rassismus. Sie lebte im Heim, wurde als Kind vergewaltigt und arbeitete in ihrer Jugend als Prostituierte. Die Musik von Louis Armstrong motivierte sie und die Schauspielerin Billie Dove inspirierte sie zu ihrem Künstlernamen. Sie wurde 1933 von einem Plattenproduzenten entdeckt und in den folgenden Jahren sehr erfolgreich – einer ihrer größten Hits ist der Titel Strange Fruit, der die Lynchjustiz an Schwarzen thematisiert. In ihrer Stimme spiegelt sich die Wut und Verzweiflung ihres harten Lebens wider, ihre sehr expressiven und persönlichen Lieder machten ihre individuelle Musik authentisch und sehr emotional. Doch die brutale Kindheit, ihre Beziehungen mit gewalttätigen Männern und ihr hartes, von Rassismus geprägtes Leben blieben nicht ohne Folgen: Alkohol und Drogenabhängigkeit wirkten sich auf die Stimme und die Gesundheit der Sängerin aus, die daran im jungen Alter von 44 Jahren starb. Während ihres Lebens und darüber hinaus hatte sie großen Einfluss auf andere Künstler und wurde mit der Aufnahme in die Blues Hall of Fame sowie einem Stern auf dem Walk of Fame gewürdigt. Louis Armstrong (1901-1971) war ein US-amerikanischer Jazztrompeter und Sänger mit dem auf die Größe seines Mundes anspielenden Spitznamen Satchmo (Kurzform für satchel mouth, zu Deutsch: Taschenmund). Als Heranwachsender musste er wegen Unruhestiftung in eine streng organisierte Anstalt für obdachlose, schwarze Jugendliche, wo er das Kornettspielen lernte. Bis 1918 hielt er sich mit kleinen Jobs und Auftritten über Wasser und war anschließend Mitglied verschiedener Bands, bevor er ab 1925 diverse Aufnahmen mit seiner Ehefrau Lilian „Lil“ Hardin und verschiedenen Formationen mit den Namen Hot Five und Hot Seven machte. Diese gelten bis heute als Meilensteine der Jazzgeschichte und machten Armstrong weltberühmt. Er gilt mit seiner einzigartigen Stimme neben Ella Fitzgerald und Billie Holiday als einer der bekanntesten und bedeutendsten Jazzsänger. Zu seinen populärsten Liedern gehören What A Wonderful World, Dream A Little Dream Of Me und La Vie En Rose. Er begründete das Starsolistentum im Jazz und trug maßgeblich zur Entwicklung des New Orleans Jazz bei. Er setzte Maßstäbe und hat fast alle nachkommenden traditionellen Jazztrompeter stilistisch beeinflusst. Armstrong wurde 1960 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt, diverse Gebäude sind nach ihm benannt – so zum Beispiel der Louis Armstrong New Orleans International Airport. Miles Dewey Davis III (1926-1991) war ein US-amerikanischer Jazztrompeter, Flügelhornist, Komponist und Bandleader. Er galt als eine der einflussreichsten Schlüsselfiguren im Jazz des 20. Jahrhunderts und beeinflusste maßgeblich die Entwicklung verschiedener Jazz-Stile. Als Bepop-Jazzer und Sideman von Charlie Parker erlangte er erste Berühmtheit und startete damit seine erfolgreiche Karriere. Er verhalf zahlreichen Jazzgrößen zu ihrem Durchbruch, da er immer wieder talentierte Musiker in seine Band holte und ihnen Entfaltungsmöglichkeiten bot. Gleichzeitig erhoffte sich der experimentierfreudige Musiker neue Impulse und Innovationen von den Talenten. Davis’ Musik gehört zu den Meisterwerken des Jazz und wurde am 15. Dezember 2009 vom Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten mit der Verabschiedung einer sympolischen Resolution gewürdigt – anlässlich des 50. Jahrestags der Aufnahme seines erfolgreichen Klassikers Kind of Blue zur „Ehrung des Meisterwerks und zur Bekräftigung, dass Jazz ein nationales Kulturgut ist“. John William „Trane“ Coltrane (1926-1967) war ein bedeutender Jazz-Saxophonist aus den USA. Seine Familie brachte ihn früh mit religiöser Musik in Kontakt und Coltrane entschied sich mit zwölf Jahren, ein Instrument zu lernen. Nachdem er einige Zeit Klarinette gespielt hatte, hörte er im Radio eine Big Band spielen und war vom Saxophon so angetan, dass er auf dieses Instrument umstieg. Nach seinem Musikstudium erhielt er ein Engagement in einer Tanzband, wurde 1945 jedoch von Militär eingezogen, wo er nichtsdestotrotz in einem Militärorchester spielte. Zur gleichen Zeit revolutionierte eine neue Stilistik das Genre – der Bebop, von dem Coltrane sofort begeistert war. Während er sich in Philadelphias Jazzszene etablierte, kam er jedoch auch mit Heroin in Kontakt. Er erhielt 1949 einen Job in einer Band, die er nach kurzer Zeit aufgrund seiner Drogensucht jedoch wieder verlassen musste. Mitte der 60er nahm ihn der Jazztrompeter Miles Davis in sein Quintett auf, wo er unter anderem an der Seite von Charlie Parker spielte. Das Jahr 1956 war für Coltrane extrem erfolgreich – bis er im Oktober aufgrund seiner Abhängigkeit auch von Miles Davis der Band verwiesen wurde. Coltrane wurden die Ausmaße seiner Sucht bewusst und er zog sich zurück, um einen Entzug zu bewältigen. 1957 kehrte er zurück und erhielt einen Plattenvertrag. Auch Miles Davis nimmt ihn zurück in seine Band auf. Während dieser Zeit entwickelt Coltrane seinen eigenen Stil, der Sheets of Sounds genannt wird. 1962 entstand das John Coltrane Quartet, das diverse erfolgreiche Platten veröffentlicht, darunter das religiöse Album A Love Supreme. Die Gruppe zerfiel, als sich Coltrane mehr und mehr dem Free Jazz zuwendete. Er starb im Alter von 40 Jahren an einem Leberleiden. Der kretive und einfallsreiche Musiker gehört mit seiner großen melodischen Gestaltungskraft zu den wichtigsten Figuren des Jazz, diverse Aufnahmen wurden in die Grammy Hall of Fame aufgenommen. Charles Christopher Parker Jr. (1929-1955) war ein US-amerikanischer Altsaxophonist und Komponist. Er galt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Jazzmusiker und zählte zu den Schöpfern des Bepop – seine herausragenden Interpretationen legten entscheidende Grundlagen für den modernen Jazz. In seiner Jugend begann Parker Saxophon zu spielen und war bald als professioneller Musiker Teil diverser Bands. Bereits mit 20 Jahren war er erfolgreich und bekannt und das Talent am Altsaxophon. Seinen solistischen Höhenflügen verdankt er den anerkennenden Spitznamen Bird. Er gründete 1945 mit Dilly Gillespie die weltweit erste Bepop-Combo. Die innovative und energetische Musikrichtung wurde zunächst kritisiert, löste aber bald den Swing ab und legte den Grundstein für die Ära des Modern Jazz. Seit seinem 15. Lebensjahr war Parker heroinabhängig. Alkohol und Drogen machten seinen Körper kaputt und führten zu seinem frühen Tod im Alter von 34 Jahren. Unser Best of Jazz präsentiert Ihnen die US-amerikanische Jazzsängerin Ella Jane Fitzgerald (1917-1996), die bereits mit 14 Jahren zur Vollwaise wurde. Auf sich allein gestellt gab sie im Alter von 17 Jahren ihr Debüt als Sängerin im Apollo Theater in Harlem, wo sie einen Amateurwettbewerb gewann. Daraufhin nahm sie der Schlagzeuger Chick Webb in seine Big Band auf, mit der Fitzgerald mehrere Hits landete. Nachdem Webb 1939 starb, übernahm sie zunächst die Band, war als Leadrin aber nicht geeignet, da sie keine Noten lesen konnte. So startete sie 1941 ihre Solokarriere und entwickelte sich zu einer der größten Jazzsängerinnen überhaupt. Der jugendliche Charme ihrer Stimme, die drei Oktaven umfasste, und die Leichtigkeit der Phrasierung waren charakteristisch für Fitzgerald. Ihr Markenzeichen war der Scatgesang, ein improvisierendes Singen von melodischen und rhythmischen, aneinandergereihten Silbenfolgen ohne Wortbedeutung und zusammenhängenden Sinn. Ihre Songbooks von den wichtigsten, amerikanischen Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehören zu ihren wichtigsten Aufnahmen. Sie setzte ihnen damit ein Denkmal und brachte Lehrbücher für nachfolgende Sängerinnen hervor. Fitzgerald erhielt 13 Grammys und wurde mit der National Medal of Arts ausgezeichnet. Charles Mingus (1922-1979) war ein US-amerikanischer Jazz-Kontrabassist und Bandleader. Er gehörte zu den bedeutendsten Komponisten des modernen Jazz, dessen Musik auf Hard Pop basierte, aber auch von Gospel, Free Jazz, Third Stream und klassischer Musik beeinflusst war. Die Kirche und Duke Ellington nannte er als seine Vorbilder. Er legte viel Wert auf kollektive Improvisation und engagierte immer wieder talentierte und unbekannte Musiker, um innovative Instrumental-Konfigurationen zusammenzustellen. Er gilt als Pionier der Kontrabass-Technik und einer der besten Spieler dieses Instruments. Edward Kennedy „Duke“ Ellington (1899-1974) galt als einer der einflussreichsten amerikanischen Jazzpianisten und Komponisten. Viele seiner Kompositionen wurden zu Jazzstandards. Er war einer der bedeutendsten Neuerer des Stride-Piano und trug als Bandleader zur Ausprägung des Swing als Big Band Stil bei. Seinen Beinamen Duke erhielt er aufgrund seines eleganten Auftretens. Sein Vater war einst Butler im weißen Haus und legte großen Wert auf gute und elitäre Erziehung. Trotz Klavierunterricht in der Kindheit, welche früh wieder eingestellt wurde, da Ellington keinen Spaß daran fand, entdeckte er erst mit 17 Jahren sein musikalisches Interesse. Er entschloss sich zu einer Karriere als Musiker und wurde schnell erfolgreich. Durch seine Experimentierfreudigkeit und ausgefallene Musik wurde er weltweit berühmt. Für sein Lebenswerk erhielt er 1969 vom Präsident Nixxon die Presidential Medal of Freedom. Herbert Jeffrey „Herbie“ Hancock wurde 1940 in Chicago geboren und ist Jazz-Pianist und Komponist. Von Funk und expressiven Kreuzrythmen geprägt wurden viele seiner Kompositionen zu Klassikern, die anderen Musikern als Improvisationsgrundlage dienen. Seine einzigartige Karriere begann er als 22-Jähriger im Quintett von Miles Davis und setzte seinen Erfolg mit eigenen Bands fort. Er gewann mehrere Grammys, im Jahr 2008 unter anderem für das beste Album des Jahres, womit er sich gegen die starke Popkonkurrenz behauptete. Im gleichen Jahr wurde er vom Time-Magazine als eine der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten genannt, die Jazz Journalists Association kürte ihn zum Musiker des Jahres und die Harvard University zum Cultural Rhythms Artist of the Year. Lester Willis Young (1909-1959) war ein US-amerikanischer Tenorsaxophonist und Klarinettist. Er galt als einer der einflussreichsten Saxophonisten des Jazz und prägte viele Musiker der Szene. Er markiert den Übergang vom Swing zum Bepop und charakterisierte seine Musik mit elegantem Spiel und schlanken, hellen Tönen. Er war eine der Schlüsselfiguren im Jazz der frühen 40er Jahre. Young wurde vor allem durch seine Improvisationen im Orchester von Count Basie und Aufnahmen mit der Sängerin Billie Holiday bekannt. Von ihr hatte er auch seinen Spitznamen Prez (oder Pres, Abkürzung von „the president“). Young fing schon früh zu Trinken an und starb im Alter von 49 Jahren an Herzversagen, verursacht durch übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum. 1959 wurde er posthum in die American Jazz Hall of Fame aufgenommen.

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Das Podium der Jungen

Das 1957 vom damaligen Musikchef, Rolf Liebermann, gegründete Podium der Jungen verfolgt das Ziel, jungen Ausnahmetalenten den Weg zu ebnen und sie einem breiteren Publikum vorzustellen. Die hochkarätigen Solisten werden unsere Klassikszene zukünftig um einiges bereichern. Sie sind nicht nur exzellent, sondern haben auch bereits weltweit erste Bühnenerfahrungen gesammelt und wurden auf internationalen Wettbewerben mit Preisen ausgezeichnet. Das Podium der Jungen zeichnet sich durch ein außerordentlich facettenreiches, musikalisches Spektrum aus: von Kammermusik über Oper, Sinfonik und Werke für Chor bis hin zum Jazz und Neuer Musik ist hier für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Stilistische Grenzen gibt es kaum. Wer durch Können und Persönlichkeit überzeugt, wird zum Podium der Jungen eingeladen. Zu den Senkrechtstartern der letzten Jahre zählten unter anderem Gustavo Dudamel, Andris Nelsons, Baiba und Lauma Skride sowie der Jazzer Gwilym Simcock. Das Preisträgerkonzert 2016 findet am Donnerstag, den 21. April 2016, um 20 Uhr im Rolf-Liebermann-Studio statt. Der Eintritt ist frei! Einer der Talente beim kommenden Podium der Jungen ist der 22-jährige Cellist Christoph Croisé, der in Begleitung des Pianisten Lorenzo Soulès auftritt. Im September gewann der den 1. Preis beim Internationalen Johannes Brahms Wettbewerb in Österreich. In der jungen Klassikszene wurde man spätestens nach seinem Debüt als 17-jähriger in der New Yorker Carnegie Hall auf ihn aufmerksam. Es folgten Auftritte bei den großen Festivals in St. Petersburg, Baku und Lucerne. Im Spetember 2015 veröffentlichte der Schweizer seine erste CD. So richtig zum Schmelzen bringt Croisé die Herzen aber erst mit dem «Schwan» aus dem «Karneval der Tiere» von Camille Saint-Saëns. Federleicht schwebt der Cellist über den feinen Teppich des Orchesters, so gefühlvoll, dass im Publikum wohl flächendeckend Gänsehaut entsteht. – Neue Luzerner Zeitung

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Die Staatsoper Hamburg

Eine ganz besondere Attraktion am Gänsemarkt in der Hamburger Neustadt ist die Staatsoper – eines der weltweit führenden Opernhäuser. Die Mischung aus spannenden Inszenierungen, breitgefächertem Repertoire, dem Hamburg Ballett von John Neumeier und attraktiven Angeboten für die Jugend schafft eine ideale Basis zur Entdeckung der Oper und des Balletts. Werfen wir doch einmal gemeinsam einen Blick auf die 300-jährige Geschichte der Hamburger Staatsoper zurück: Erfahren Sie in diesem Artikel alles rund um das populäre Gebäude und seine Umgebung.

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Der Freischütz – eine erste Begegnung

Der junge Jäger Max verliert bei einem Wettschießen gegen den Bauern Kilian und wird in seiner Ehre als bester Schütze verletzt. Das beunruhigt Max sehr, da ihm am Folgetag ein Probeschuss bevorsteht, mit dem er beweisen soll, dass er geeignet ist, die Försterei des Oberförsters Kuno zu erben und dessen Tochter Agatha zu heiraten. Von seinem Jägerkollegen Kaspar lässt sich Max dazu überreden, Freikugeln für den wichtigen Probeschuss zu gießen, die immer treffen. Das Gießen der Freikugeln geschieht in der als verflucht geltenden Wolfsschlucht. Was der ehrgeizige Jäger Max nicht weiß: Dahinter steckt ein teuflischer Plan von Kaspar und dem schwarzen Jäger Samiel. Kaspar, der seit Jahren unglücklich in Agathe verliebt ist und trotz seiner langen Tätigkeit als Jäger wenig Beachtung beim Förster Kuno findet, hat Jahre zuvor selbst Freikugeln in der Wolfsschlucht gegossen und ist seitdem im Bann von Samiel. Seine einzige Chance dem zu entfliehen, ist eine neue Seele zu Opfern. Max soll es sein. Die letzte der sieben Kugeln, die in der Wolfsschlucht gegossen werden, ist auf teuflische Weise darauf ausgerichtet, Agathe zu treffen. Dies soll Max in Verzweiflung stürzen und ihn in die Arme von Samiel treiben. Am Tag des Probeschießens ist Agathe sehr beunruhigt und weder Gebete noch ihre Freundin Ännchen können ihr die Angst nehmen. Die Situation verschlimmert sich als der Brautkranz, der sie an diesem besonderen Tag feierlich schmücken soll, in einen Totenkranz verwandelt. Gut, dass Ännchen da ist, denn sie flicht ihr rasch einen neuen Kranz aus weißen Rosen, die Agathe von einem Emerit geschenkt bekommen hat, der Agathe sehr schätzt und nur ihr bestes will. Schließlich kommt es zum gefürchteten Probeschuss. Die für Agathe bestimmte Freikugel trifft wie durch ein Wunder Kaspar, der tot zu Boden stirbt. Es waren die Rosen des Emerits, die Agathe vor dem Tod bewahrt hatten. Als Max gesteht, dass er ein Freischütz war und magische Kugeln gegossen hat, wird er vom Landfürst Ottokar verbannt. Ihm zur Rettung kommt der Emerit den Konflikt schlichtet und beschließt, dass fortan der Probeschuss abgeschafft wird. Nach Überstehen eines Probejahrs darf Max Agathe nach neuer Regel nun endlich heiraten.

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