Kultur & Lesungen
2. Februar 2017
Rolf-Liebermann-Studio
„Studio 10“ oder „Großer Sendesaal“ – so betitelte man das historische Gebäude über Jahrzehnte hinweg. Erst seit März 2000 trägt das Rolf-Liebermann-Studio den Namen des weltberühmten Komponisten. Mit der Umbenennung zeigte der NDR seine Referenz zu Rolf Liebermann, der aufs engste verbunden war mit dem NDR: Als bedeutender Künstler sowie Förderer zeitgenössischer Klänge und ehemaliger Intendant der Hamburgischen Staatsoper war Liebermann zwei Jahre als Leiter der Hauptabteilung Musik beim NDR tätig.
Doch welche Geschichte verbirgt sich hinter dem Liebermann Studio? Und was hat den Komponisten Rolf Liebermann so berühmt gemacht? Hier erfahren Sie alles über die geschichtlichen Hintergründe des Konzerthauses und das Leben und den Werdegang Liebermanns. Zudem präsentieren wir Ihnen das aktuelle Programm des Rolf-Liebermann-Studios. Von Jazz, über Klassik, bis hin zu Matineen und Lesungen ist alles mit inbegriffen! Bis heute stellt das Studio auch die Probebühne für die Hamburger Klangkörper des NDR – das Elbphilharmonie Orchester, die Big Band und den Chor – dar.
Das Rolf-Liebermann-Studio hat eine besondere Bedeutung für die jüdische Gemeinde der Hansestadt Hamburg. Der damalige jüdische Tempel wurde einst mit dem Ziel errichtet, den Glauben zu erneuern und sich stärker in die deutsche Gemeinschaft zu integrieren. Jedoch wurde die Inneneinrichtung in der Progromnacht des 9. Novembers 1938 zerstört, wobei das jüdische Leben im Tempel zugegebenermaßen ohnehin schon zum größten Teil vor dieser Nacht zum Erliegen gekommen war. Im Juli 1941 ging das heutige Hamburger Liebermann Studio zunächst in den Besitz der Stadt über. Der damalige NWDR mietete das Gebäude, ordnete den Umbau in einen großen Konzertsaal an und kaufte es dann im Juli 1953 von der Jewish Trust Corporation. 1982 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Ein Jahr später wurde vor dem Eingang das aus Muschelkalk bestehende Mahnmal der Künstlerin Doris Waschk-Balz errichtet, welches daran erinnern soll, dass das Gebetshaus geschändet, aber nicht zerstört wurde.